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Eroberung der Tribischfeste und Stadt der Zwerge
[Eroberung der Tribischfeste und Stadt der Zwerge im Jahre 898 der Einschließung]
Sofort durchzogen der Heerführer Ll‘urdagan und die Seinen in geschlossenen Gliedern, die Schwerter zückend und mit Schilden und Helmen gedeckt, die Straßen und Plätze der Stadt, alle Feinde, die sie finden konnten, streckten sie mit der Schärfe des Schwertes nieder, ohne auf Alter oder Rang Rücksicht zu nehmen. Und es lagen überall so viele Erschlagene und solche Haufen abgehauener Köpfe umher, daß man keinen anderen Weg oder Durchgang mehr finden konnte als über Leichen. und unsere Heeresmannen waren mit einer unermeßlichen Menge Volkes, das, ohnedies mordlustig , nach dem Blute der Zwerge besonders dürstete, auf verschiedenen Wegen, unzählige niedermetzelnd, schon beinahe bis zur Mitte der Stadt gelangt, als der Oberst Luserk und seine Heeresmannen, die bei ihm waren, noch immer den Streit am Fuße des Berges fortsetzen und nicht davon wußten, daß die Stadt erobert und der Sieg in den Händen der unsern sei. endlich machten das furchtbare Getöse und das große Geschrei, welches sich von dem eindringen der unsern und dem niedermetzeln der Feinde erhob, die Stadtbewohner, welche hier widerstand leisteten, aufmerksam. sie fragten sich verwundert, was das ungewöhnliche Geschrei und der Tumult des lärmenden Volkes zu bedeuten habe, und erfuhren nun, daß unser Heer bereits in der Stadt sei, worauf sie die Türme und die Mauer verließen und sich nach verschiedenen Orten flüchteten, um ihr Leben zu retten. da die Burg in der Nähe stand, begaben sie sich größtenteils dorthin, nun drang das Heer über die Brücke, die es ohne Schwierigkeiten nach der Mauer hinüberlegen konnte, und auf Leitern um die Wette in die Stadt, wo niemand mehr Widerstand leistete. Sobald diese Leute in der Stadt waren, öffneten sie das Südtor, das ihnen zunächst lag, damit das übrige Volk ohne Schwierigkeiten hereinkommen könne. Es drangen also in die Stadt der hervorragende und entschlossene Oberst Luserk, Oberst Isard und die Banner von Albara und Jorgan sowie viele andere edle Heeresmannen, deren Namen und Anzahl uns nicht überliefert worden sind. diese alle zogen einmütig, bis an die Zähne bewaffnet, in geschlossenen Gliedern durch die Stadt und richteten ein furchtbares Blutbad an. Diejenigen feinde, welche dem Heerführer und den seinen entkommen waren und dem Tod entfliehen zu können meinten, wenn sie sich nach anderen Seiten der Stadt wendeten, fielen nun diesen in die Hände und gerieten so in die Arme der Götter. Es wurden aber in der Stadt so viele Feinde erschlagen und so viel Blut vergossen, daß die Sieger selber mit Ekel und Sschrecken erfüllt werden mußten.
Der größte Teil der Bevölkerung hatte sich nach dem Tempel geflüchtet, weil dieser in einem entfernten Teil der Stadt lag, auch mit einer Mauer, mit Türmen und starken Toren verwahrt war. Diese Flucht brachte den Zwergen wahrlich keine Rettung, denn sogleich begab sich Oberst Luserk mit dem größten Teil des Heeres dorthin. Er brach mit Gewalt in den Tempel ein und machte unzählige nieder. Er soll auch eine unermeßliche Menge Gold, Silber und Edelsteine weggenommen, nachher jedoch, als das Getümmel sich gelegt hatte, alles wieder an seinen alten Platz zurückgebracht haben. Sofort gingen auch die anderen Heeresmannen, nachdem sie niedergemacht hatten, was ihnen in den anderen Stadtteilen in die Hände gekommen war, nach dem Tempel, hinter dessen Einfriedung sich die Bevölkerung, wie sie gehört, geflüchtet hatte. Sie drangen mit einer Menge von Reitern und Fußgängern hinein und stießen, was sie dort fanden, mit den Schwertern nieder, ohne jemanden zu schonen, und erfüllten alles mit Blut. Es geschah sicherlich nach gerechtem Urteil T‘zirals, daß die, welche das Reich mit ihrem abergläubischen Gebräuchen entweiht hatten, es mit ihrem eigenen Blut reinigen und den Frevel mit ihrem Tode sühnen mußten.
Noch an diesem Tage beschloß unser weiser Heerführer Ll’urdagan die Errichtung eines Klosters zu Ehren der Götter in jenem heidnischen Tale.